Sonntag, 15. März 2015

Monatsbrief Februar



Monatsbrief Februar

An alle Interessierte!

Ein halbes Jahr ist jetzt schon wieder vorbei und ich kann es gar nicht glauben, dass ich in vier Monaten schon heimgehe.
Diesen Monat habe ich ja meinen Geburtstag gefeiert (auch wenn man hier eigentlich  seinen Geburtstag eher nicht feiert bzw. oft nicht kennt). Dazu haben wir uns ein paar „Kindergeburtstagsspiele“ überlegt und da die Grundschüler Mittwochmittags sowieso frei haben, konnten wir schön „Topfschlagen“, „Stoptanz“, u.ä. spielen. Da ich ja mein „Radio“ dabei habe, gab es nebenbei immer schön Musik und auch die Köchin hat dazu getanzt. Abends haben wir uns am Stockbrotteig versucht, der leider etwas zu flüssig wurde und wir dann eben „Boroboros“ (so wie „Fasnachtsküchle“) daraus gemacht haben (einige Kids haben es trotzdem mit dem flüssigen Teig versucht). So war dann auch schon meine zweite „Geburtstagsfeier“ in Benin vorbei.
Anfang des Monats haben wir endlich Jules Geburtstagsgutschein eingelöst und sind mit ihr Natitingou gefahren, um sie auf ein nachgebautes „Tata Somba“ (ist eigentlich wie eine Art Burg) mit schönen Blick über Natitingou auszuführen. Gleichzeitig war zufällig gerade großer Markt. Die Rückfahrt im wieder voll gestopften Auto (4 vorne, dabei ein Mann mit Perlhuhn, die mit auf dem Fahrersitz saßen, wenn also der Fahrer schalten wollte, musste er erst ums Huhn herum greifen, 4 und 2 Kinder in der Mitte und 3 hinten im Kofferraum) war ganz lustig…
Hier bei uns in Taiacou lief alles weiter wie bisher. Unser „Lernplan“ wird leider (auch von uns) nicht immer so eingehalten. Da auch das erste Schulhalbjahr nun zu Ende ging und alle ihre Noten gesagt bekamen (zumindest im collège), hatten viele auch nicht mehr so die Lust zum Lernen. Außerdem ging es ja auch auf die Ferien (eine Woche, am Ende des Monats) zu. In der Grundschule fanden „Qualifikations-Fußballspiele“ statt, wo uns unsere Grundschüler gerne dabei hatten (ihre Klasse ist leider raus geflogen). Bei den Spielen dürfen die Ausgewählten des Jahrgangs für ihre Schule spielen und treten dann gegen andere Schulen an. Wer immer weiter kommt, kann sogar auf die „Landesebene“ (also z.B. gegen Schulen aus Cotonou) antreten. Jedenfalls war es immer ganz unterhaltsam zwischen den ganzen Schülern/Lehrern zu stehen und zu zuschauen.
An einem Tag durften wir zusammen mit unserer Gastmama Pauline  nach „Kohinga“ (Ortsteil von Taiacou, circa 40 min zu Fuß entfernt) laufen, wo sie geholfen hat „Tchouk“ (Hirsegetränk) herzustellen. In Kohinga gibt es auch einen großen Barage (Art See), der das ganze Jahr Wasser hat und unterwegs erfuhren wir, dass vor ca. 3 Jahren viele aus Taiacou die Wegstrecke zurücklegen mussten, um an Wasser zu kommen. Auch dieses Jahr gibt es schon etwas Wasserknappheit (deswegen wird in Tanguieta das Wasser ab und  zu abgestellt). Beispielsweise ein Mädchen aus Jules Atelier steht morgens um 5 Uhr auf und macht sich auf Wassersuche. Manchmal hat sie bis 9 Uhr noch keines gefunden und muss sich dann im Atelier waschen. Es gibt nur noch ein paar Wasserpumpen (die ans Grundwasser gehen) und dahin müssen dann alle Leute um Wasser zu bekommen. Zum Glück hat die Pumpe am Waisenhaus noch Wasser. Allerdings war an manchen Tagen der Wasserverkäufer, der auch den Schlüssel für die Pumpe besitzt, den ganzen Tag weg, sodass alle darauf warten mussten, bis er abends wieder kommt oder eben von weiter weg Wasser holen. Der Preis pro Bidon (25l) liegt nun auch nicht mehr bei 15F sondern bei 25F. Allerdings machen eher weniger Leute Wassereinsparungen, nur eben, wenn sie dazu gezwungen sind…
Jedenfalls durften wir in Kohinga noch die Akaschu-Plantage (Cashewkern-Plantage) von unserem „Vieux“ (Vater von Ignace) besichtigen und haben gleich eine riesige Tüte voller Kerne mitbekommen (+Früchte, sehr lecker!). Allerdings muss man diese erst überm Feuer grillen bevor man die Kerne essen kann. Dabei muss man gut aufpassen. Da eine giftige Flüssigkeit noch enthalten ist (wer es nicht gut zubereitet, hat Pech …)
Da es den Tag über ziemlich warm war, wurden wir von einem recht langen Regenschauer überrascht (was zu dieser Jahreszeit eher ungewöhnlich ist). Danach war es aber wieder angenehmer (bis jetzt sogar) und wieder ziemlich windig.
Jetzt fängt nun auch langsam die Mangozeit, auf die wir uns schon gefreut haben, an, allerdings sind sie noch teuer…
Leider haben wir unseren kleinen Hund „Kirikou“ verloren. Eines Tages kam er einfach nicht mehr. Alle meinen, dass er wahrscheinlich „gestohlen“ wurde (meistens dann zum Essen!).
Nun hat sich unsere Gastfamilie eine kleine Katze (zum Mäuse fangen) angeschafft, die wir nun etwas mit Milch versorgen (und die nun ab und zu bei uns schläft).
Eines Abends durften wir wieder Bekanntschaft mit einer „Skorpionspinne“ in unserem Haus machen. Diese wunderschöne, große (mit Beinen ca. 10cm), beige, haarige Spinne kam einfach in unser Haus gerannt. Pauline hat sie uns dann erschlagen (anscheinend können diese Spinnen beißen, dass es so weh tut, dass „Nicolas die 5km vor Schmerzen einfach heim gerannt ist“, und Skorpione herum tragen). Allerdings gewöhnt man sich langsam an solche unangenehmen „Tierbesuche“.
Einen schönen Besuch haben wir diesen Monat auch organisiert. Zusammen mit unserer Mentorin haben wir Ignace hergebracht. So konnte die ganze Familie seit langem Mal wieder für eine kurze Zeit zusammen sein. Seit seiner Krankheit ist das keine Selbstverständlichkeit mehr!
Ende des Monats fand auch noch unser Zwischenseminar (zu dem 2  unserer Organisation angereist kamen) statt. Am Samstag davor durften wir aber noch mit zur Maniokernte. Dazu läuft man erst nach Kohinga, um von dort aus auf den Berg zu wandern. Teilweise ist das eine ganz schöne „Kraxelei“. Das hält aber nicht einmal ältere Menschen (auch solche, die am Stock gehen) davon ab, auf den Berg zu ihren Feldern zu gehen oder Holz zu suchen. Vor allem die Frauen steigen dann voll beladen (riesige Äste und Stämme auf dem Kopf) den Berg hinunter. Wie sie das ohne sich festzuhalten immer hinbekommen, ist schon eine Kunst für sich.
Auf dem Feld waren unsere Waisenhauskinder schon dabei, die Manioks „auszugraben“ (Manioks sind sozusagen die Wurzeln an einem „Stecken“, der oben austreibt). Nach und nach kamen immer mehr Frauen dazu, um die Manioks gleich zu schälen und in der Sonne zu trocknen. Wir haben auch dabei geholfen. Danach soll daraus „Gari“ werden (so etwas wie Maniokgries). Die älteren Jungs und die Männer sind mit den Hunden solange auf die Jagd (mit Knüppel und „coupe-coupe). Die Maniokernte war auch eine schöne Erfahrung für uns (weil auch nicht jedes Jahr auf dem Feld geerntet wird).
Nach dem Wochenende sind wir also zu unserem Seminar (wie letztes Jahr) nach Kota (hinter Natitingou in den Bergen). Dort kamen alle volontaires die nach Benin und auch Burkina Faso „ausgesendet“ wurden, zusammen. So haben wir 5 schöne Tage mit sich austauschen, Ideen austauschen und im Wasserfall schwimmen, verbracht. Danach haben sich unsere „Patrons“ noch unsere Einsatzstellen angeschaut und im Waisenhaus wurde ein ernstes Treffen einberufen, da es um die Zukunft des Waisenhauses ging (ohne richtigen Zuständigen, können keine neuen Volontaires geschickt werden). Wir hoffen also darauf, dass man Jemanden findet, der immer im Waisenhaus ist und sich zuständig dafür fühlt (allerdings ist das nicht so einfach).
So ging auch schon der Februar wieder viel zu schnell vorbei und mir bleiben nur noch vier Monate hier in Benin.

Ich hoffe euch geht es gut und ihr musstet nicht zu arg frieren… J

Viele liebe Grüße aus Taiacou,

Eure Laura

Monatsbrief Februar



Monatsbrief Februar

An alle Interessierte!

Ein halbes Jahr ist jetzt schon wieder vorbei und ich kann es gar nicht glauben, dass ich in vier Monaten schon heimgehe.
Diesen Monat habe ich ja meinen Geburtstag gefeiert (auch wenn man hier eigentlich  seinen Geburtstag eher nicht feiert bzw. oft nicht kennt). Dazu haben wir uns ein paar „Kindergeburtstagsspiele“ überlegt und da die Grundschüler Mittwochmittags sowieso frei haben, konnten wir schön „Topfschlagen“, „Stoptanz“, u.ä. spielen. Da ich ja mein „Radio“ dabei habe, gab es nebenbei immer schön Musik und auch die Köchin hat dazu getanzt. Abends haben wir uns am Stockbrotteig versucht, der leider etwas zu flüssig wurde und wir dann eben „Boroboros“ (so wie „Fasnachtsküchle“) daraus gemacht haben (einige Kids haben es trotzdem mit dem flüssigen Teig versucht). So war dann auch schon meine zweite „Geburtstagsfeier“ in Benin vorbei.
Anfang des Monats haben wir endlich Jules Geburtstagsgutschein eingelöst und sind mit ihr Natitingou gefahren, um sie auf ein nachgebautes „Tata Somba“ (ist eigentlich wie eine Art Burg) mit schönen Blick über Natitingou auszuführen. Gleichzeitig war zufällig gerade großer Markt. Die Rückfahrt im wieder voll gestopften Auto (4 vorne, dabei ein Mann mit Perlhuhn, die mit auf dem Fahrersitz saßen, wenn also der Fahrer schalten wollte, musste er erst ums Huhn herum greifen, 4 und 2 Kinder in der Mitte und 3 hinten im Kofferraum) war ganz lustig…
Hier bei uns in Taiacou lief alles weiter wie bisher. Unser „Lernplan“ wird leider (auch von uns) nicht immer so eingehalten. Da auch das erste Schulhalbjahr nun zu Ende ging und alle ihre Noten gesagt bekamen (zumindest im collège), hatten viele auch nicht mehr so die Lust zum Lernen. Außerdem ging es ja auch auf die Ferien (eine Woche, am Ende des Monats) zu. In der Grundschule fanden „Qualifikations-Fußballspiele“ statt, wo uns unsere Grundschüler gerne dabei hatten (ihre Klasse ist leider raus geflogen). Bei den Spielen dürfen die Ausgewählten des Jahrgangs für ihre Schule spielen und treten dann gegen andere Schulen an. Wer immer weiter kommt, kann sogar auf die „Landesebene“ (also z.B. gegen Schulen aus Cotonou) antreten. Jedenfalls war es immer ganz unterhaltsam zwischen den ganzen Schülern/Lehrern zu stehen und zu zuschauen.
An einem Tag durften wir zusammen mit unserer Gastmama Pauline  nach „Kohinga“ (Ortsteil von Taiacou, circa 40 min zu Fuß entfernt) laufen, wo sie geholfen hat „Tchouk“ (Hirsegetränk) herzustellen. In Kohinga gibt es auch einen großen Barage (Art See), der das ganze Jahr Wasser hat und unterwegs erfuhren wir, dass vor ca. 3 Jahren viele aus Taiacou die Wegstrecke zurücklegen mussten, um an Wasser zu kommen. Auch dieses Jahr gibt es schon etwas Wasserknappheit (deswegen wird in Tanguieta das Wasser ab und  zu abgestellt). Beispielsweise ein Mädchen aus Jules Atelier steht morgens um 5 Uhr auf und macht sich auf Wassersuche. Manchmal hat sie bis 9 Uhr noch keines gefunden und muss sich dann im Atelier waschen. Es gibt nur noch ein paar Wasserpumpen (die ans Grundwasser gehen) und dahin müssen dann alle Leute um Wasser zu bekommen. Zum Glück hat die Pumpe am Waisenhaus noch Wasser. Allerdings war an manchen Tagen der Wasserverkäufer, der auch den Schlüssel für die Pumpe besitzt, den ganzen Tag weg, sodass alle darauf warten mussten, bis er abends wieder kommt oder eben von weiter weg Wasser holen. Der Preis pro Bidon (25l) liegt nun auch nicht mehr bei 15F sondern bei 25F. Allerdings machen eher weniger Leute Wassereinsparungen, nur eben, wenn sie dazu gezwungen sind…
Jedenfalls durften wir in Kohinga noch die Akaschu-Plantage (Cashewkern-Plantage) von unserem „Vieux“ (Vater von Ignace) besichtigen und haben gleich eine riesige Tüte voller Kerne mitbekommen (+Früchte, sehr lecker!). Allerdings muss man diese erst überm Feuer grillen bevor man die Kerne essen kann. Dabei muss man gut aufpassen. Da eine giftige Flüssigkeit noch enthalten ist (wer es nicht gut zubereitet, hat Pech …)
Da es den Tag über ziemlich warm war, wurden wir von einem recht langen Regenschauer überrascht (was zu dieser Jahreszeit eher ungewöhnlich ist). Danach war es aber wieder angenehmer (bis jetzt sogar) und wieder ziemlich windig.
Jetzt fängt nun auch langsam die Mangozeit, auf die wir uns schon gefreut haben, an, allerdings sind sie noch teuer…
Leider haben wir unseren kleinen Hund „Kirikou“ verloren. Eines Tages kam er einfach nicht mehr. Alle meinen, dass er wahrscheinlich „gestohlen“ wurde (meistens dann zum Essen!).
Nun hat sich unsere Gastfamilie eine kleine Katze (zum Mäuse fangen) angeschafft, die wir nun etwas mit Milch versorgen (und die nun ab und zu bei uns schläft).
Eines Abends durften wir wieder Bekanntschaft mit einer „Skorpionspinne“ in unserem Haus machen. Diese wunderschöne, große (mit Beinen ca. 10cm), beige, haarige Spinne kam einfach in unser Haus gerannt. Pauline hat sie uns dann erschlagen (anscheinend können diese Spinnen beißen, dass es so weh tut, dass „Nicolas die 5km vor Schmerzen einfach heim gerannt ist“, und Skorpione herum tragen). Allerdings gewöhnt man sich langsam an solche unangenehmen „Tierbesuche“.
Einen schönen Besuch haben wir diesen Monat auch organisiert. Zusammen mit unserer Mentorin haben wir Ignace hergebracht. So konnte die ganze Familie seit langem Mal wieder für eine kurze Zeit zusammen sein. Seit seiner Krankheit ist das keine Selbstverständlichkeit mehr!
Ende des Monats fand auch noch unser Zwischenseminar (zu dem 2  unserer Organisation angereist kamen) statt. Am Samstag davor durften wir aber noch mit zur Maniokernte. Dazu läuft man erst nach Kohinga, um von dort aus auf den Berg zu wandern. Teilweise ist das eine ganz schöne „Kraxelei“. Das hält aber nicht einmal ältere Menschen (auch solche, die am Stock gehen) davon ab, auf den Berg zu ihren Feldern zu gehen oder Holz zu suchen. Vor allem die Frauen steigen dann voll beladen (riesige Äste und Stämme auf dem Kopf) den Berg hinunter. Wie sie das ohne sich festzuhalten immer hinbekommen, ist schon eine Kunst für sich.
Auf dem Feld waren unsere Waisenhauskinder schon dabei, die Manioks „auszugraben“ (Manioks sind sozusagen die Wurzeln an einem „Stecken“, der oben austreibt). Nach und nach kamen immer mehr Frauen dazu, um die Manioks gleich zu schälen und in der Sonne zu trocknen. Wir haben auch dabei geholfen. Danach soll daraus „Gari“ werden (so etwas wie Maniokgries). Die älteren Jungs und die Männer sind mit den Hunden solange auf die Jagd (mit Knüppel und „coupe-coupe). Die Maniokernte war auch eine schöne Erfahrung für uns (weil auch nicht jedes Jahr auf dem Feld geerntet wird).
Nach dem Wochenende sind wir also zu unserem Seminar (wie letztes Jahr) nach Kota (hinter Natitingou in den Bergen). Dort kamen alle volontaires die nach Benin und auch Burkina Faso „ausgesendet“ wurden, zusammen. So haben wir 5 schöne Tage mit sich austauschen, Ideen austauschen und im Wasserfall schwimmen, verbracht. Danach haben sich unsere „Patrons“ noch unsere Einsatzstellen angeschaut und im Waisenhaus wurde ein ernstes Treffen einberufen, da es um die Zukunft des Waisenhauses ging (ohne richtigen Zuständigen, können keine neuen Volontaires geschickt werden). Wir hoffen also darauf, dass man Jemanden findet, der immer im Waisenhaus ist und sich zuständig dafür fühlt (allerdings ist das nicht so einfach).
So ging auch schon der Februar wieder viel zu schnell vorbei und mir bleiben nur noch vier Monate hier in Benin.

Ich hoffe euch geht es gut und ihr musstet nicht zu arg frieren… J

Viele liebe Grüße aus Taiacou,

Eure Laura

Monatsbrief Februar



Monatsbrief Februar

An alle Interessierte!

Ein halbes Jahr ist jetzt schon wieder vorbei und ich kann es gar nicht glauben, dass ich in vier Monaten schon heimgehe.
Diesen Monat habe ich ja meinen Geburtstag gefeiert (auch wenn man hier eigentlich  seinen Geburtstag eher nicht feiert bzw. oft nicht kennt). Dazu haben wir uns ein paar „Kindergeburtstagsspiele“ überlegt und da die Grundschüler Mittwochmittags sowieso frei haben, konnten wir schön „Topfschlagen“, „Stoptanz“, u.ä. spielen. Da ich ja mein „Radio“ dabei habe, gab es nebenbei immer schön Musik und auch die Köchin hat dazu getanzt. Abends haben wir uns am Stockbrotteig versucht, der leider etwas zu flüssig wurde und wir dann eben „Boroboros“ (so wie „Fasnachtsküchle“) daraus gemacht haben (einige Kids haben es trotzdem mit dem flüssigen Teig versucht). So war dann auch schon meine zweite „Geburtstagsfeier“ in Benin vorbei.
Anfang des Monats haben wir endlich Jules Geburtstagsgutschein eingelöst und sind mit ihr Natitingou gefahren, um sie auf ein nachgebautes „Tata Somba“ (ist eigentlich wie eine Art Burg) mit schönen Blick über Natitingou auszuführen. Gleichzeitig war zufällig gerade großer Markt. Die Rückfahrt im wieder voll gestopften Auto (4 vorne, dabei ein Mann mit Perlhuhn, die mit auf dem Fahrersitz saßen, wenn also der Fahrer schalten wollte, musste er erst ums Huhn herum greifen, 4 und 2 Kinder in der Mitte und 3 hinten im Kofferraum) war ganz lustig…
Hier bei uns in Taiacou lief alles weiter wie bisher. Unser „Lernplan“ wird leider (auch von uns) nicht immer so eingehalten. Da auch das erste Schulhalbjahr nun zu Ende ging und alle ihre Noten gesagt bekamen (zumindest im collège), hatten viele auch nicht mehr so die Lust zum Lernen. Außerdem ging es ja auch auf die Ferien (eine Woche, am Ende des Monats) zu. In der Grundschule fanden „Qualifikations-Fußballspiele“ statt, wo uns unsere Grundschüler gerne dabei hatten (ihre Klasse ist leider raus geflogen). Bei den Spielen dürfen die Ausgewählten des Jahrgangs für ihre Schule spielen und treten dann gegen andere Schulen an. Wer immer weiter kommt, kann sogar auf die „Landesebene“ (also z.B. gegen Schulen aus Cotonou) antreten. Jedenfalls war es immer ganz unterhaltsam zwischen den ganzen Schülern/Lehrern zu stehen und zu zuschauen.
An einem Tag durften wir zusammen mit unserer Gastmama Pauline  nach „Kohinga“ (Ortsteil von Taiacou, circa 40 min zu Fuß entfernt) laufen, wo sie geholfen hat „Tchouk“ (Hirsegetränk) herzustellen. In Kohinga gibt es auch einen großen Barage (Art See), der das ganze Jahr Wasser hat und unterwegs erfuhren wir, dass vor ca. 3 Jahren viele aus Taiacou die Wegstrecke zurücklegen mussten, um an Wasser zu kommen. Auch dieses Jahr gibt es schon etwas Wasserknappheit (deswegen wird in Tanguieta das Wasser ab und  zu abgestellt). Beispielsweise ein Mädchen aus Jules Atelier steht morgens um 5 Uhr auf und macht sich auf Wassersuche. Manchmal hat sie bis 9 Uhr noch keines gefunden und muss sich dann im Atelier waschen. Es gibt nur noch ein paar Wasserpumpen (die ans Grundwasser gehen) und dahin müssen dann alle Leute um Wasser zu bekommen. Zum Glück hat die Pumpe am Waisenhaus noch Wasser. Allerdings war an manchen Tagen der Wasserverkäufer, der auch den Schlüssel für die Pumpe besitzt, den ganzen Tag weg, sodass alle darauf warten mussten, bis er abends wieder kommt oder eben von weiter weg Wasser holen. Der Preis pro Bidon (25l) liegt nun auch nicht mehr bei 15F sondern bei 25F. Allerdings machen eher weniger Leute Wassereinsparungen, nur eben, wenn sie dazu gezwungen sind…
Jedenfalls durften wir in Kohinga noch die Akaschu-Plantage (Cashewkern-Plantage) von unserem „Vieux“ (Vater von Ignace) besichtigen und haben gleich eine riesige Tüte voller Kerne mitbekommen (+Früchte, sehr lecker!). Allerdings muss man diese erst überm Feuer grillen bevor man die Kerne essen kann. Dabei muss man gut aufpassen. Da eine giftige Flüssigkeit noch enthalten ist (wer es nicht gut zubereitet, hat Pech …)
Da es den Tag über ziemlich warm war, wurden wir von einem recht langen Regenschauer überrascht (was zu dieser Jahreszeit eher ungewöhnlich ist). Danach war es aber wieder angenehmer (bis jetzt sogar) und wieder ziemlich windig.
Jetzt fängt nun auch langsam die Mangozeit, auf die wir uns schon gefreut haben, an, allerdings sind sie noch teuer…
Leider haben wir unseren kleinen Hund „Kirikou“ verloren. Eines Tages kam er einfach nicht mehr. Alle meinen, dass er wahrscheinlich „gestohlen“ wurde (meistens dann zum Essen!).
Nun hat sich unsere Gastfamilie eine kleine Katze (zum Mäuse fangen) angeschafft, die wir nun etwas mit Milch versorgen (und die nun ab und zu bei uns schläft).
Eines Abends durften wir wieder Bekanntschaft mit einer „Skorpionspinne“ in unserem Haus machen. Diese wunderschöne, große (mit Beinen ca. 10cm), beige, haarige Spinne kam einfach in unser Haus gerannt. Pauline hat sie uns dann erschlagen (anscheinend können diese Spinnen beißen, dass es so weh tut, dass „Nicolas die 5km vor Schmerzen einfach heim gerannt ist“, und Skorpione herum tragen). Allerdings gewöhnt man sich langsam an solche unangenehmen „Tierbesuche“.
Einen schönen Besuch haben wir diesen Monat auch organisiert. Zusammen mit unserer Mentorin haben wir Ignace hergebracht. So konnte die ganze Familie seit langem Mal wieder für eine kurze Zeit zusammen sein. Seit seiner Krankheit ist das keine Selbstverständlichkeit mehr!
Ende des Monats fand auch noch unser Zwischenseminar (zu dem 2  unserer Organisation angereist kamen) statt. Am Samstag davor durften wir aber noch mit zur Maniokernte. Dazu läuft man erst nach Kohinga, um von dort aus auf den Berg zu wandern. Teilweise ist das eine ganz schöne „Kraxelei“. Das hält aber nicht einmal ältere Menschen (auch solche, die am Stock gehen) davon ab, auf den Berg zu ihren Feldern zu gehen oder Holz zu suchen. Vor allem die Frauen steigen dann voll beladen (riesige Äste und Stämme auf dem Kopf) den Berg hinunter. Wie sie das ohne sich festzuhalten immer hinbekommen, ist schon eine Kunst für sich.
Auf dem Feld waren unsere Waisenhauskinder schon dabei, die Manioks „auszugraben“ (Manioks sind sozusagen die Wurzeln an einem „Stecken“, der oben austreibt). Nach und nach kamen immer mehr Frauen dazu, um die Manioks gleich zu schälen und in der Sonne zu trocknen. Wir haben auch dabei geholfen. Danach soll daraus „Gari“ werden (so etwas wie Maniokgries). Die älteren Jungs und die Männer sind mit den Hunden solange auf die Jagd (mit Knüppel und „coupe-coupe). Die Maniokernte war auch eine schöne Erfahrung für uns (weil auch nicht jedes Jahr auf dem Feld geerntet wird).
Nach dem Wochenende sind wir also zu unserem Seminar (wie letztes Jahr) nach Kota (hinter Natitingou in den Bergen). Dort kamen alle volontaires die nach Benin und auch Burkina Faso „ausgesendet“ wurden, zusammen. So haben wir 5 schöne Tage mit sich austauschen, Ideen austauschen und im Wasserfall schwimmen, verbracht. Danach haben sich unsere „Patrons“ noch unsere Einsatzstellen angeschaut und im Waisenhaus wurde ein ernstes Treffen einberufen, da es um die Zukunft des Waisenhauses ging (ohne richtigen Zuständigen, können keine neuen Volontaires geschickt werden). Wir hoffen also darauf, dass man Jemanden findet, der immer im Waisenhaus ist und sich zuständig dafür fühlt (allerdings ist das nicht so einfach).
So ging auch schon der Februar wieder viel zu schnell vorbei und mir bleiben nur noch vier Monate hier in Benin.

Ich hoffe euch geht es gut und ihr musstet nicht zu arg frieren… J

Viele liebe Grüße aus Taiacou,

Eure Laura

Sonntag, 1. Februar 2015

Monatsbrief Januar



Monatsbrief von Ende Dezember und Januar

Hallo ihr lieben alle!

Heute komme ich einmal wieder dazu ein bisschen über die vergangenen Wochen zu berichten. Ich hoffe ihr hattet schöne Fest- und Feiertage und seid gut ins neue Jahr 2015 gekommen! Wenn ich schon dabei, erzähle ich gleich ein bisschen von unseren Festen hier. Über Weihnachten war auch Jule bei uns, um die Tage nicht allein in Tanguiéta verbringen zu müssen.
Für Weihnachten wurde ja in der Kirche von jeder Person einen kleinen Beitrag eingesammelt, sodass das Kirchenweihnachtsfest finanziert werden kann. Das heißt an Heilig Abend wird während der „Veille“ das Festessen (hier ist das immer Reis!)  von den Frauen vorbereitet (also über Nacht). Da die Kirche eine Woche zuvor endlich Strom bekommen hat (nun gehört sie also zu den wenigen Häusern Taiacous, die Strom haben), wurde für die Festtage extra ein Fernseher ausgeliehen, damit alle während der „Nachtwache“ Unterhaltung haben (es lief dann irgendeine komische amerikanische Serie). Von überall her kamen dann Leute (v.a. Kinder) und haben fasziniert fern geschaut (ist hier ja nicht alltäglich). Am 25. war dann erst einmal Weihnachtsgottesdienst, wobei unsere Kinder vom Waisenhaus einen Teil der Weihnachtsgeschichte auf Naténi nachgespielt haben. Alles lief aber insgesamt etwas sehr spontan ab (auch unser Chor, alle geübten Lieder wurden irgendwie nicht gesungen, sondern andere und es gab dann noch eine „Tanz-Sing-Einlage“ mit Fernsehplayback (natürlich Kirchengospellieder), wobei die zusammengestellte Gruppe auch sehr spontan war. Danach gab es dann den Reis mit je einem Stück von dem Schwein, das wir in der Woche zuvor auf dem Schweinemarkt in Tanguiéta gekauft hatten (da war es allerdings noch lebendig und wurde dann auf dem Moto nach Taiacou gebracht) und noch so „Sirop“ zum Trinken.
Nachmittags haben wir dann noch Besuch vom CI/A-Lehrer bekommen, der seine ganze Familie mitgebracht hat. Später kamen auch die zwei „Radreparateure“ aus Tanguiéta vorbei (als sie sagten sie kämen, hatte ich das nicht so ernst genommen…). Zum Glück hatten wir noch viel Reis und unsere selbstgebackenen Weihnachtskekse übrig, denn an Festtagen MUSS es für jeden Besucher (egal ob gewollte oder ungewollte) etwas zum Essen da haben.
Abends gab es dann noch im Waisenhaus ein kleines „Extrafest“ (mit Nudeln, die auch eher etwas Besonderes sind und ein Stück Schwein, gibt ja das ganze Jahr über kein Fleisch!), mit Musik von meinem kleinen Radio. Das war dann also unser Weihnachtsfest hier in Taiacou.

Silvester über sind wir dann nach Tanguiéta zu Jule gefahren. Abends waren wir zum Essen eingeladen. Nebenher lief der Fernseher, wo wir also die Neujahrsreden vom beninschen und natürlich togolesischen (die Familie bei der wir waren kommt aus Togo) Präsidenten anhören durften, gleichzeitig lief dazu Musik (ja hier wird gern alles am Besten gleichzeitig an geschalten). Allerdings mussten wir erst einmal auf 1 Uhr warten, da in Togo ja die Originalzeit ist (wenn auf der ganzen Welt die Uhren stehen bleiben, holt man sich dort wieder die Zeit!) und die eben eine Stunde hinter Benin liegt. Es wurde dann mit „Wein aus dem Tetrapack“ angestoßen und irgendwo haben sogar welche „Böller“ losgelassen!
Die richtigen Festtage fingen dann aber erst am 1. Januar an und gingen bis einschließlich 3. Januar.
Wir waren noch einmal wo anderes eingeladen (wobei es immer Reis und Nudeln gab!) und generell sind alle zu allen möglichen Bekannten um „Bonne Année“  zu wünschen. Dabei hat man  immer Essen hingestellt bekommen und auch wir haben Essen von unseren Nachbarn (der Direktor- und CM1-Lehrer- Familie) vorbei gebracht bekommen. Das war ganz gut, da auch wir Besuch bekamen und so auch etwas anbieten konnten…Generell ist das hier Anfang Januar echt schön, da sich jeder auf der Straße (egal ob bekannt oder unbekannt) freudig „Bonne Année“ zu ruft. So gingen also auch die vielen Festtage  schön zu Ende. Wobei sie dieses Jahr von einem echt starken Harmatanwind begleitet waren (so stark, dass man manchmal nicht einmal zu zweit die Tür wieder zu bekommen hat und man selber auch Schwierigkeiten hatte, gegen den Wind anzukämpfen) und es so v. a. nachts echt kalt war!

Die Weihnachtsferien gingen dann noch bis zum 4. und am 5. fing dann die Schule wieder an. Während den Ferien waren fast alle Kinder bei ihren Verwandten zu Besuch. Katrin und ich sind einmal mit zwei Kids zu den Bergen gelaufen und haben allerlei Früchte von verschiedensten Büschen gesammelt (irgendwie kann man hier fast alles essen). Wir wurden von unseren drei Hunden begleitet (Mama-, Papa-, Kindhund), wobei uns Mamahund einen schon etwas größeren Vogel erjagt hat (eins der Kinder hat ihn gleich gerupft und abends wurde der Vogel wahrscheinlich gegessen). Einmal haben wir auch noch Besuch von den Freiwilligen aus dem Süden bekommen. Erst haben wir ihnen noch Tanguiéta gezeigt und am nächsten Tag auch Taiacou, wobei sie nicht so viel Zeit hatten und es so eher ein kürzerer Besuch war. Ansonsten haben wir während den Ferien nicht mehr viel gemacht.

Mit Schulbeginn fingen auch wieder unsere „Etudesstunden“ mit den Kindern im Waisenhaus an. Zusätzlich durften dann wieder alle möglichen Einkäufe organisieren, da langsam alle Vorräte zu Ende gingen und generell der Reis und Mais zurzeit noch billiger ist. Also durften schauen wie viel wir noch an Mais zusätzlich zu unseren 12 Säcken (die wir geerntet hatten) brauchen, damit es das ganze Jahr reicht, das Gleiche für den Reis. Das ist alles gar nicht so einfach zu organisieren (v.a. auch mit dem Transport), wobei uns ja wenigstens der „Vieux“ (Vater von dem Waisenhausgründer) und der „Vizepräsident“ vom Waisenhaus geholfen haben.

Am 10. Januar war dann auch schon wieder das nächste Fest, das „Voodoofest“ bzw. wird es hier das „Fest der Schlangen“ genannt (das wird hier in Taiacou mehr gefeiert als in Tanguiéta, da es hier noch viel mehr den Glauben an „Fetische“, eine Art Vermittler zwischen den Geistern oder Ahnen mit den „Lebenden“, gibt. Diese „Fetische“ können z.B. in Bäumen sein, wie beispielsweise es einen keine 200m von unserem Haus entfernt, gibt.). Jedenfalls kamen viele Leute von überall her. Morgens haben die „Natemba-Frauen“ auf dem Markt getanzt (wir waren leider nicht da, da es so stürmisch war) und nachmittags sind viele auf den Markt (da auch Markttag war) bzw. wurde vor dem Markt in Massen Tchouk (dieses traditionelle Hirsebier) verkauft. Natürlich lief auch Musik dazu und außerdem fand noch auf dem Collègesportplatz ein Fußballspiel zwischen Tanguiéta und Taiacou statt (was wir uns mit ein paar Kids auch angeschaut haben).

Leider hat Jule am gleichen Wochenende Fieber bekommen, sodass wir schon etwas früher zu ihr nach Tanguiéta sind. Da es am Montag immer noch da war (trotz Malariamedikamenten) sind wir ins Militärkrankenhaus gegangen (was nicht weit weg ist, man gleich dran kommt, die vom Militär dort arbeiten ganz kompetent und sehr nett sind). Es wurde noch einmal ein Malaria-, sowie Typhustest gemacht, wobei beides negativ war und Medikamente verschrieben. Wir sind auch wieder heim. Als wir am nächsten Tag wieder nach Taiacou wollten, fing das Fieber wieder an. Also sind wir wieder ins Krankenhaus und Jule hat gleich mehrere Infusionen bekommen. Dieses Mal mussten wir auch über Nacht beleiben und da es hier ja kein Essen in den Krankenhäusern gibt, sind Katrin und ich abwechselnd wieder zum Haus, um zu kochen oder Sachen zu holen. Am nächsten Tag wurde Jule wieder entlassen, die Woche über war sie allerdings noch schlapp und wir sind also die Woche da geblieben.

Als wir dann endlich wieder nach Taiacou sind, waren die Kids schon am Vorbereiten der „devoirs“ (danach werden dann die Halbjahreszeugnisse gemacht, zählen also schon viel). Diese fingen in der Woche darauf an. Mittlerweile gibt es nun in der Grundschule Lehrer für fast alle Klassen (Eltern hatten sich zusammengesetzt und beschlossen selbst nach Lehrern zu schauen, wobei dann jedes Kind 500F zahlen muss, um den Gehalt für die Lehrer bezahlen zu können, da der Staat von sich aus dieses Jahr keine Lehrer mehr bereit stellt). So können nun wieder die Kids der CE1 in die Schule (ihr Lehrer wurde einfach als Direktor an eine andere Schule gesetzt) und auch unser „Gastbruder“ kann jetzt endlich in die Schule und mit der CI anfangen!

Soweit läuft hier also alles wieder etwas geordneter (außer eben, dass wir eigentlich auf uns allein gestellt sind und eigentlich alles organisieren bzw. organisieren sollen). Die Ignames-Ernte ist nun auch schon vorbei, wobei wir leider nicht dabei waren (das war in der Woche, als wir „Krankenwache“ gehalten haben). Allerdings fiel die Ernte auch nicht sehr groß aus.

Überall werden jetzt aber Massen an Ignames (teilweise über 50cm groß) und Papayas angeboten (und zwar für echt gute Preise). Langsam lässt auch der Wind nach (wobei es in Tanguiéta fast keinen mehr gibt, in Taiacou aber doch noch ganz schön windig ist) und es wird wärmer.

Mittlerweile sind unsere Mitbewohner, die Fledermäuse, ausgezogen, was ebenfalls ganz angenehm ist. 

Sobald ich montags in Tanguiéta bin und in der Schule vorbei schau, haben die Lehrer auch immer irgendetwas für mich zu tun (z.B. Hefte korrigieren und eigentlich habe ich fast alle Zeugnisse der Schule geschrieben…)….Außerdem ist nun unsere Mentorin (Ursula) auch wieder aus Deutschland zurück, was auch sehr schön ist.

Wie ihr seht, geht es mir hier in Taiacou echt gut (auch wenn man manchmal etwas Schwierigkeiten hat, sich für die „Etudesstunden“ aufzuraffen). Leider vergeht die Zeit hier viel, viel zu schnell (nächsten Monat ist schon das Zwischenseminar)…

Ich hoffe, dass es euch auch soweit gut geht und es nicht zu kalt ist J
Bis zum nächsten Monatsbrief (wann auch immer der kommt), macht’s gut!

Viele liebe Grüße aus Taiacou,

eure Laura

Sonntag, 21. Dezember 2014

Monatsbrief November



Monatsbrief November bis Mitte Dezember

An alle Interessierten!

Endlich komme ich Mal wieder dazu einen Monatsbrief zu schreiben. Man ist hier irgendwie ständig beschäftigt, bzw. wenn nicht, einfach nur müde. Da nun ja doch schon wieder einige Zeit (leider viel zu schnell) vergangen ist, ist natürlich auch einiges, hier in Taiacou (und Umgebung) passiert. Anfang des Monats November hatte erst einmal Jule Geburtstag den wir auch schön (mit Kuchen, Kindergeburtstagsspielen, Luftballons und Pfannkuchen) in Jules neuem Haus, gefeiert haben (was sehr lustig war).
Im Waisenhaus haben wir nun „Lernhefte“ eingeführt, in die wir immer neue Aufgaben schreiben, die dann auch unter der Zeit gemacht werden können. Alle sind dabei immer sehr fleißig und wollen immer noch mehr Aufgaben. Letztlich kamen die „devoirs“ (Klassenarbeiten) doch recht schnell und einige hatten doch noch Probleme in manchen Fächern (oft in Mathe und Englisch). So kam es dann, dass wir manchmal noch bis spät abends mit einigen Kids gelernt haben. Mal schauen, wie die devoirs ausfielen…
Ansonsten fing im November die richtige Erntezeit an. Erst die „vandzu“-Ernte (so etwas wie Bohnen) mit der Bohnenernte (da werden die getrockneten Bohnen geerntet) und schließlich auch die Maisernte. Da wir drei Maisfelder haben, dauert das doch seine Zeit, v.a. wenn man eben nur samstags ernten kann, weil unter der Zeit ja alle Kids in der Schule sind. Bei der Maisernte wird jeder einzelne Maiskolben abgepflückt und gleichzeitig die „Haut“ abgemacht. Später müssen dann noch alle Körner vom Maiskolben gelöst werden… da steckt also einige Arbeit dahinter, bis man mit den Maiskörnern dann zur Mühle gehen kann, um sich sein Maismehl mahlen zu lassen.
Leider gab es wieder erneute Probleme in der „Waisenhausführung“. Anscheinend wurde der Köchin verboten weiterhin fürs Waisenhaus zu kochen, ob es ihr wirklich verboten ist nicht sicher, jedenfalls kam sie nicht mehr. Also sind Katrin und ich zu ihr (zusammen mit Théophile, der älteste Junge im Waisenhaus, zur Übersetzung, da die Köchin nur Naténi spricht) und haben sie gebeten doch weiterhin fürs Waisenhaus zu kochen, womit sie dann auch einverstanden war. Auch anderen Personen (wie zum Beispiel dem Pastor) soll anscheinend ebenfalls verboten worden sein ins Waisenhaus zu kommen. Schließlich gab es also eine große Versammlung mit dem Comité und den betreffenden Personen, sowie dem CA (chef d’appartement, so was wie der Bürgermeister von Taiacou) und Ursula (unsere Mentorin) und uns. Dort wurden dann alle Probleme offen angesprochen (dabei kamen sehr viele Probleme „zu Tage“), wirklich geklärt aber noch nicht so ganz. Jedenfalls fühlen sich nun zwei Personen des Comités noch etwas mehr verantwortlich und helfen mit, alle Anschaffungen (v.a. jetzt für Weihnachten und zusätzliche Einkäufe wie Mais, Reis und Bohnen, da gerade der Preis niedrig ist) zu erledigen. Als Weihnachtsgeschenk bekommt jedes Kind etwas Neues zum Anziehen genäht. Den Stoff dafür haben wir zusammen mit unserer Gastmutter Pauline in Tanguiéta besorgt. Da kam dann doch einiges zusammen, für letztlich etwa 120m Stoff haben wir 120.000 F bezahlt (etwa knapp 200€). Für das Fest am 25.12. werden wir noch Reis kaufen und wahrscheinlich ein Schwein… Anfang Dezember haben wir auch einen Adventskalender für die Kids gebastelt. Jeder durfte einen Tag ziehen und dann an diesem sein Geschenk (etwas Süßes, sowie Stift und Erdnüsse) abholen. Zusätzlich wollen wir jedem Kind „sein“ Foto zu Weihnachten schenken, sowie einen Fußball. So laufen also die letzten Vorbereitungen für Weihnachten.
Im November fing nun auch der Chor von der Kirche in Taiacou, an. Wir sind zwar nicht viele (etwa 9), trotzdem macht es echt Spaß, v.a. wenn wir Lieder auf Naténi singen und dann zur Trommel tanzen dürfen (gar nicht so einfach, da in Taiacou auch anders, viel schneller, als in Tanguiéta, getanzt wird). Auch für den Chor wird es zu Weihnachten eine „Choruniform“ geben.
Da nun seit Ende November die „Harmatanzeit“ (stürmische Zeit) angefangen hat, sind fast alle erkältet (Husten, Schnupfen und Halsweh). Die Sonne ist ab und zu von dem aufgewirbelten Staub ganz verdeckt und auch so ist die Luft ganz „staubig“ (v.a. wenn man beim Laufen oder Radfahren von einem Moto oder Auto überholt wird, wirbelt der ganze Staub und Sand hoch und man sieht nichts mehr). Auch ich habe etwas Halsweh abbekommen, solange es aber nur das ist, ist es nicht weiter schlimm. Im November wurde nämlich die Nachricht verbreitet, dass im Tanguiéta Krankenhaus einige Personen mit „Lassa-Fieber“ eingeliefert wurden und ein Arzt, sowie 3 Personen seien daran schon gestorben! Das Lassa- Fieber sei auch die „Cousine“ von Ebola, es gibt aber Medikamente dagegen. Jedenfalls wurden in Cobly (Stadt hinter Taiacou) zwei collèges zur Vorsorge geschlossen. Mittlerweile hört man aber nichts mehr von neuen Fällen und auch sonst nichts…
Zurzeit ist wieder alles kahl und braun, bzw. abgebrannt (einmal durften wir auf dem Weg nach Tanguiéta mitten durch einen „Feuerweg“ fahren, da rechts und links vom Weg abgebrannt wurde, nicht sehr angenehm, v. a. wenn das Feuer sehr hoch ist!) und die Papayazeit hat nun langsam begonnen (lecker!).
Mitte Dezember habe ich nun auch eine Austauschwoche mit Jule gemacht. Sie ist für mich mit Katrin nach Taiacou und ich bin in Tanguiéta geblieben. Diese Woche habe ich also mal wieder in der Schule verbracht und so bei den évaluationen (Klassenarbeiten) helfen dürfen. Da ein Lehrer öfters weg musste, durfte ich mit seiner Klasse (die CP) erst Wiederholung machen und dann auch bei der mündlichen Abfrage einen Teil übernehmen. Allerdings ist das weiterhin nicht sehr einfach die ganzen Kids alleine unter Kontrolle zu halten (wenn sie malen dürfen, geht es ganz gut), v.a. da dieses Jahr die Klassen noch größer sind als letztes (sogar die schon aufgeteilten Klassen, sind wieder echt groß!). In fast allen Klassen sind es über 70 Kinder. Deshalb werden zurzeit schon vier neue Klassenzimmer gebaut (sodass auch die Klassen CE1 bis CM2 aufgeteilt werden können). Eigentlich sollen sie bis Januar fertig sein, was ich aber bezweifele! Am 19.12. war dann der letzte Schultag vor den Weihnachtsferien und alle Kinder haben 5 Bonbons bekommen!
Da nun endlich der Plan, eine neue Kirche auf dem Gelände zu bauen, umgesetzt wird, sieht alles nun sehr wüst aus, da alle Bäume (außer die Mangobäume) dafür gefällt werden mussten. So wird das ganze Gelände langsam etwas voll…
Da Jule ja auch Matheunterricht mit den Mädchen aus dem Atelier macht, habe ich auch diesen übernommen und so immer von 12 Uhr bis 13 Uhr „unterrichtet“. Jule hat die verschiedenen Gruppen, je nach Können aufgeteilt. Da manche bis zu einer bestimmten Stufe in der Schule waren, können diese z.B. schon auch mit größeren Zahlen plus, minus, sowie manchmal auch gemalt und geteilt rechnen. Andere wiederum waren nicht einen Tag in der Schule und da muss man erst einmal mit dem Zahlenschreiben anfangen. Mit manchen hat Jule auch schon das Lesen und Buchstaben schreiben angefangen. Die Mädchen sind jedenfalls (zumindest fast alle) sehr motiviert dabei!
Ansonsten kann ich nur sagen, dass hier zwar nicht wirklich „Weihnachtsstimmung“ (zumindest nicht unserem Sinn, dazu ist es viel zu warm und sandig) aufkommt, aber alle freuen sich auf die bevorstehenden Feste und es wird fleißig vorbereitet. So kommt dann zumindest eine „Feststimmung“ auf! Nächste Woche wollen wir auch noch Plätzchen für alle backen und dann steht ja auch schon Weihnachten vor der Tür!

Dann bleibt mir fürs Erste nur noch, euch allen frohe Weihnachten zu wünschen, sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr! Feiert schön und genießt die Festtage!

Viele liebe Grüße aus Taiacou,

eure Laura

Montag, 1. Dezember 2014

Monatsbrief Oktober



Monatsbrief Oktober

An alle Interessierte und Mitleser!

Schon wieder ist ein Monat vergangen und es hat sich seitdem einiges hier getan. Leider hab ich gleich anfangs des Monats Malaria bekommen, da ich dieses Mal aber gleich Medikamente dagegen genommen habe, waren es eigentlich „nur“ zwei Tage mit Fieber- und Gliederschmerzen im Bett.
Endlich hat nun die Schule am 16.10. angefangen, sodass langsam alles seinen „normalen Ablauf“ nimmt. Leider bekommen hier die Schüler (zumindest im CEG, also collège) nicht einfach ihren Stundenplan gesagt, sondern erfahren erst nach und nach, wann sie wie Unterricht haben (bzw. für manche Fächer gibt es bis jetzt immer noch keinen Lehrer). So ist es für uns auch etwas schwierig einen schönen „Arbeitsplan“ (wann wir also mit wem lernen) zu erstellen, da sich immer doch noch etwas ändert. Bis jetzt haben wir also einfach mit denen angefangen zu lernen, die schon Aufgaben hatten bzw. Schwierigkeiten mit etwas (v. a. Mathe) haben. Dabei merkt man erst, dass manche trotz einigen Jahren Schule immer noch nicht lesen oder die Zahlen bis 20 können! So haben wir dann also einiges zu tun.
Im Waisenhaus konnten wir zu Schulbeginn nun auch die ganzen Schulmaterialien (die alle z.B. vom Patenschaftengeld bezahlt werden) an alle Kinder verteilen. Da kam doch einiges an Heften, Schreibmaterialien u. ä. zusammen. Eine kleine Vorstellung von den Preisen hier (dabei gilt 1€ = 656 CFA, alle Preise sind nicht immer überall gleich):
- normale Hefte (Paket von 5 Heften): 900 CFA
- große Hefte (Paket von 5 Heften): 3000 CFA
- Stiftepackung: 3500 CFA
- Packung mit Zirkel, Lineal: 2200 CFA
- Kreidepackung: 1000 CFA
Zusätzlich hat jeder Schüler noch eine Kakischuluniform. Schulgeld muss dann v. a. für die Klassen gezahlt werden, in denen Prüfungen absolviert werden (also in CM2, die Grundschulabschlussklasse und 3ème), ca. je über 10 000CFA. Dazu kommen die ständig anfallenden Kopierkosten (1 Seite Kopie: 15 CFA), sowie auch Wassergeld für die Pumpe (1 Bidon mit 25l: 15 CFA) und andere Kosten. All das müssen wir im „Auge behalten“, da man sonst echt leicht den Überblick verlieren kann.
Mit dem Beginn unserer Arbeit sieht man erst, wie viele Schwierigkeiten auf einen zu kommen. Beispielsweise ist eigentlich ein Comité für das Waisenhaus bzw. die Entscheidungen, die im Waisenhaus getroffen werden müssen, zuständig, richtig handeln (d. h. die Sachen einkaufen und schauen ob etwas z. B. repariert werden muss) tut allerdings eher nur Einer. Das läuft aber auch nicht immer so, wie es sollte. Zusätzliche Schwierigkeiten sind, dass sich das Comité und die einzelne Person nicht sehr gut verstehen bzw. nicht wirklich zusammen arbeiten können. So sind wir sehr gespannt wie sich das alles noch so entwickelt, da das auf Dauer nicht so weiter laufen kann. Ja, all das macht unsere Arbeit nicht gerade einfacher. Wie schon gesagt, sind wir für die ganze Organisation im Waisenhaus mit verantwortlich, d. h. wenn den Kindern etwas fehlt, kommen sie auf uns zu und wir schauen, dass es irgendwie besorgt wird. Auch für die „Medikamentenversorgung“ der Kinder sind wir irgendwie zuständig. Hat jemand eine Erkältung oder auch etwas mehr, kommt er zu uns und wir durchsuchen unsere Medikamentensets nach dem Passenden.
Dadurch, dass immer alle zu jeder Zeit zu uns kommen können und unser Haus dann auch zur Hälfte „Allgemeinbesitz“ ist, ist es für uns etwas schwierig „freie, eigene“ Zeit einzuräumen. Das können wir dann wirklich nur an unseren Wochenenden, die wir dann in Tanguiéta bei Jule (die jetzt in einem neuen Haus wohnt, das nun zentral in Tanguiéta, aber auf dem gleichen Hof, wie das neue Haus vom Direktor, steht) verbringen. Allerdings sind die Kinder jedes Mal aufs Neue traurig, wenn wir nach Tanguiéta gehen und meinen, wir wären viel zu oft dort…
Jedenfalls haben wir so, sowohl „Land-“, als auch „Stadtleben“, was beides seine Vor- und Nachteile haben kann (aber irgendwie ist ja schön, hier beides zu haben).
In Tanguiéta hat sich ebenfalls einiges geändert. Da die Mitfreiwillige von Jule abgebrochen hat, haben wir einige Tage in Tanguiéta länger verbracht (um uns auch zu verabschieden und so). Außerdem musste Jule ja (wie schon gesagt) das Haus wechseln, was aber nun eindeutig vorteilhafter zum Wohnen ist (v. a. wenn man allein ist).
Als wir nach den Tagen wieder nach Taiacou kamen, hatten fast alle „Apollo“ (eine Augenkrankheit, bei der die Augen rot werden und verkleben/vereitern). Da das SEHR ansteckend ist, sind auch wir nicht verschont geblieben. Zum Glück hatten wir schon Augentropfen in der Apotheke gekauft gehabt und konnten alle damit versorgen.
Außerdem hatte Katrin das Pech in ihrem Rucksack einen Skorpion unwissend zu beherbergen und beim Hineinlangen wurde sie also schön in die Hand gestochen. Tödlich sind hier die Skorpionstiche zwar nicht, dafür sehr, sehr schmerzhaft (und kann auch bis zu zwei Tagen anhalten!). Nur durch kleine „Stromstöße“ (Ursula hat so ein Gerät, das genau für solche Bisse, Stiche eingesetzt wird zur Schmerzneutralisation), kann das sehr viel erträglicher gemacht werden und die „Schmerzenszeit“ sehr verkürzt werden.
Zurzeit gibt es ebenfalls sehr viele (auch echt giftige) Schlangen. Als unser Haus etwas ausgebessert wurde (damit es länger hält und nicht weiter „verschimmelt“, die Fledermäuse sind trotzdem noch da), haben die Handwerker anscheinend 5 Schlangen umgebracht, die hinterm Haus waren. Jule hat bei ihrem Umzug ebenfalls eine im Haus gefunden, deren Spucke anscheinend sogar sehr giftig sein soll (eine vorbei kommende Frau hat sie nach mehreren Versuchen schließlich erlegt!).
Diesen Monat bekamen wir eine große Spende an Essen (wie Gari, geriebener Maniok, Nudeln,…), sowie Seife u. ä. vom Familienministerium. Um alles verstauen zu können, musste erst einmal der „Stauraum“ geleert werden, wobei wir auch die noch gelagerten Schulsachen, sowie Schuhe nach noch „Gebräuchlichkeit“ untersucht haben. Dabei konnten wir fast alles weg schmeißen, da die Mäuse alles angefressen haben (auch alle Schuhe!).

Auch mit der Ernte haben wir schon langsam angefangen. Die Bohnen, die oft unterm Mais angebaut werden, haben wir nun alle geerntet. Diese sind dann schon „getrocknet“ und werden nach der Ernte weiter zu „vollständigen Trocknung“ (und so Haltbarmachung) im Hof ausgelegt. Geerntet haben wir sowohl vor unserem Haus, als auch auf dem Feld, das 1 Stunde Fußmarsch entfernt ist. Demnächst fängt dann die Mais-, sowie Vandzu-, Erdnuss-, Hirse- und Reisernte an, bevor wieder alles abgebrannt wird. Allerdings wird teilweise jetzt schon abgebrannt, wobei der eine oder andere tatsächlich um sein Feld bangen muss, da alles (auch auf den Feldern) nun sehr trocken ist. Das Ende der Regenzeit ist also erreicht und bald fängt nun langsam die Zeit des „Harmatan“ (der starke Wind) an. Nachts ist es dann immer angenehm (zum Schlafen) kalt.

Da ein paar Tafeln in „meiner alten Schule“ in Tanguiéta schon recht angeschlagen waren (der Lack ist teilweise abgeblättert und es gibt Löcher in der Tafel), hatte ich Tafellack (mit Streichutensilien) mitgenommen. Die kamen dann anfangs des Schuljahres in Einsatz, als wir drei Freiwilligen zusammen mit zwei Lehrern die Tafeln ausgebessert und gestrichen haben. Nun kann wieder gut auf den Tafeln geschrieben werden!
Wie ihr seht, ist diesen Monat wirklich so einiges passiert (was es auch nicht immer einfacher gemacht hat, sich hier, in Taiacou nun, einzuleben, da wir doch öfters in Tanguiéta Zeit verbringen mussten, um alles zu klären). Trotz allem ist es hier weiterhin sehr schön und man hat doch das Gefühl, hier wirklich etwas Sinnvolles tun zu können.
Ich hoffe, dass es euch auch soweit gut (trotz der vielleicht etwas kühleren Luft, als bei uns hier). Bis zum nächsten Mal, macht’s gut!

Viele Grüße aus Taiacou!

Eure Laura

Montag, 3. November 2014

Monatsbrief September 2014

Monatsbrief September

An euch lieben Alle zuhause und alle Interessierte!

Seit Anfang September bin ich nun endlich wieder in Bénin. Am Flughafen, nach einem langen Flug über Istanbul, wurden wir (d.h. 12 Freiwillige, von denen 6 in den Norden gehen) vom Pastor aus Porto Novo, abgeholt. Die ersten Tage hieß es dann das Visum in Cotonou zu verlängern, was durch die guten Kontakte des Pastors sehr schnell bzw. überhaupt erst ging. So konnten wir (die in den Norden durften) schon Ende der Woche die 12-stündige Busfahrt durch ganz Bénin (sogar ohne Zwischenfälle) antreten. Endlich konnte ich also meine „alte Heimat“ und die „dort Zurückgelassenen“ wieder sehen. Ich habe mich einfach nur unbeschreiblich riesig gefreut Tanguiéta (und alle dazu gehörigen) wieder anzutreffen (die Freude war aber auf beiden Seiten ;-)).
Am gleichen Abend noch wurden meine neue Mitfreiwillige Katrin und ich zu unserer neuen Heimat „Taiacou“ (10km von Tanguiéta entferntes Dorf) gebracht (sogar mit einem kleinem, gemieteten Bus). So, und da wohnen wir jetzt! In einem kleinen, gemütlichen Haus für uns, das neben dem unserer Gastfamilie steht, nicht weit weg von der Dorfmitte (dem Markt u. Schulen), umgeben von einem großen Maisfeld (das Klohäuschen steht mitten im Feld). Mit Blick auf die Berge (das Atacoragebirge) und mehrere Baobabbäume rings umher und ab und zu Häuser, die frei zwischen den Feldern stehen und über Pfade zu erreichen sind. Man merkt dann doch noch einmal den Unterschied zwischen Tanguiéta (also Kleinstadt) und Taiacou (größeres Dorf), schon allein durch die oft noch traditionell gebauten Hütten (aus roter Lehmerde und rund!). Landschaftlich ist es hier auch noch schöner als in Tanguiéta. Überall sind Felder (wie Mais, Baumwolle, Hirse, Bohnen, Soja, Erdnüsse, Vandzu, Ignames, Süßkartoffeln) und es gibt viele Palmen, sowie ein „barage“ (eine Art See).

Unsere Gastfamilie besteht aus der Frau des eigentlichen Waisenhausleiters, Pauline und ihren 3 Kindern im Alter von 1 Jahr, 2 Jahre und 5 Jahre. Ihr Mann Ignace ist schon seit September 2013 sehr schwer erkrankt ist seitdem halbseitig gelähmt. Mittlerweile ist sein Bruder Ephraim eigentlich Verantwortlicher des Waisenhauses (wobei er nicht von allen anerkannt wird, was die Situation nicht vereinfacht).
Gekocht wird für uns hier immer, sodass wir schön die afrikanische Küche „erleben“.

Im Waisenhaus, das ca. 5min Fußweg von uns entfernt liegt, leben während der Schulzeit etwa 37 Kinder im Alter zwischen 6 Jahre bis ca. 20 Jahre. Über Patenschaften wird ihnen sowohl eine Schulausbildung, als auch die Grundversorgung (Essen, Kleidung, Dach überm Kopf) sichergestellt. Oft sind zwar noch Verwandte da, diese können aber meist gerade so ihre eigenen Kinder versorgen oder zur Schule schicken.
Wir als Freiwillige sind nun (aufgrund der Krankheit von Ignace) für die „Verwaltung“ des Waisenhauses mitverantwortlich. Zusätzlich helfen wir den Kindern mit der Schule (letztes Jahr z.B. haben fast alle Kinder, durch die zusätzlichen Übungen, die jeweilige Klasse bestanden, was hier nicht selbstverständlich ist!) bzw. spielen mit ihnen und helfen auch bei den Feldarbeiten mit (das Waisenhaus besitzt etwa 5 Felder).

Da die Schule dieses Jahr erst am 16.10. anfängt, waren bisher nur ein paar Kinder da. Diese waren aber fast andauernd bei uns, was schön, aber auch ganz schön anstrengend ist. So haben wir auch noch nicht unsere „eigentlichen“ Aufgaben anfangen können, dafür aber schon vieles in Taiacou entdecken können. Wir sind schon im „Barage“ (Art See mit Abfluss) schwimmen gewesen, haben schon öfters Wasser geholt (unser Wasser holen wir oder die Kinder von einer Pumpe, ca. 5min Fußweg, mit einem 25l-Kanister, der natürlich auf dem Kopf getragen wird), sowie den Markt von Taiacou und Cobly (eine kleine Stadt, die ca. 25km von uns entfernt ist) entdeckt. Dort haben wir schon einmal zusammen mit Ephraim Schulhefte gekauft, die dort günstiger sind. Der Rückweg war etwas spannend, da wir zu dritt auf dem Moto waren und alle Einkäufe dabei hatten. Außerdem haben wir auch schon beim Düngen auf dem Maisfeld mitgeholfen (einer läuft mit Stock voraus, um die Löcher neben die Maispflanzen zu machen, die anderen mit dem Dünger hinterher, von dem je eine handvoll in das Loch getan wird, welches man gleichzeitig mit dem Fuß wieder verschließt).
Ansonsten haben wir ja auch eine Woche in Tanguiéta beim Einführungsseminar verbracht. Dazu waren wir 6 Freiwillige aus dem Norden in der Schule in Tanguiéta. Da das Programm dieses Jahr fast nur von „Afrikanern“ (unserem Pastor, Direktor von Natitingou) geleitet wurde, war es etwas lockerer gestaltet. So haben wir u.a. einen Ausflug nach Tanoungou zu den Wasserfällen (die jetzt viermal so groß sind, wie bei meinem letzten Besuch) gemacht und hatten sogar eine Audienz beim König der Natemba in Taiacou. Alle wurden auch gleich schön in die afrikanische Küche eingeführt…
Nach der Woche haben wir (Katrin und ich) uns gleich aufgemacht und uns zwei Räder zugelegt, sodass wir auch ohne Moto mobil sind und z.B. nach Tanguiéta können. Zum Glück hatten wir dazu ein paar Bekannte mitgenommen, da hier der Radkauf etwas anders abläuft („Ich hätte gerne diesen Radsattel mit dem von dem einen Rad ausgetauscht und der Gepäckträger noch mit dem von dem anderen Rad gewechselt.“).
Letztlich sind wir nun halbwegs in Taiacou angekommen und leben zurzeit noch mit einigen sehr umtriebigen Fledermäusen unter einem Dach.
Die Regenzeit geht schon langsam ihrem Ende zu (was eigentlich sehr schlecht ist, da sie dieses Jahr erst Mitte August anfing und so alle um ihre Felder bangen).
Sobald dann auch die Ferien zu Ende sind, wird sich hier nochmal einiges ändern (alle Kinder werden wieder da sein und unsere „Lernzeit“ mit ihnen beginnen).
Bis dahin versuchen wir schon etwas Naténi (die Sprache Taiacous) zu lernen.

Viele Grüße an euch alle aus Taiacou,



schickt euch Laura