Sonntag, 15. März 2015

Monatsbrief Februar



Monatsbrief Februar

An alle Interessierte!

Ein halbes Jahr ist jetzt schon wieder vorbei und ich kann es gar nicht glauben, dass ich in vier Monaten schon heimgehe.
Diesen Monat habe ich ja meinen Geburtstag gefeiert (auch wenn man hier eigentlich  seinen Geburtstag eher nicht feiert bzw. oft nicht kennt). Dazu haben wir uns ein paar „Kindergeburtstagsspiele“ überlegt und da die Grundschüler Mittwochmittags sowieso frei haben, konnten wir schön „Topfschlagen“, „Stoptanz“, u.ä. spielen. Da ich ja mein „Radio“ dabei habe, gab es nebenbei immer schön Musik und auch die Köchin hat dazu getanzt. Abends haben wir uns am Stockbrotteig versucht, der leider etwas zu flüssig wurde und wir dann eben „Boroboros“ (so wie „Fasnachtsküchle“) daraus gemacht haben (einige Kids haben es trotzdem mit dem flüssigen Teig versucht). So war dann auch schon meine zweite „Geburtstagsfeier“ in Benin vorbei.
Anfang des Monats haben wir endlich Jules Geburtstagsgutschein eingelöst und sind mit ihr Natitingou gefahren, um sie auf ein nachgebautes „Tata Somba“ (ist eigentlich wie eine Art Burg) mit schönen Blick über Natitingou auszuführen. Gleichzeitig war zufällig gerade großer Markt. Die Rückfahrt im wieder voll gestopften Auto (4 vorne, dabei ein Mann mit Perlhuhn, die mit auf dem Fahrersitz saßen, wenn also der Fahrer schalten wollte, musste er erst ums Huhn herum greifen, 4 und 2 Kinder in der Mitte und 3 hinten im Kofferraum) war ganz lustig…
Hier bei uns in Taiacou lief alles weiter wie bisher. Unser „Lernplan“ wird leider (auch von uns) nicht immer so eingehalten. Da auch das erste Schulhalbjahr nun zu Ende ging und alle ihre Noten gesagt bekamen (zumindest im collège), hatten viele auch nicht mehr so die Lust zum Lernen. Außerdem ging es ja auch auf die Ferien (eine Woche, am Ende des Monats) zu. In der Grundschule fanden „Qualifikations-Fußballspiele“ statt, wo uns unsere Grundschüler gerne dabei hatten (ihre Klasse ist leider raus geflogen). Bei den Spielen dürfen die Ausgewählten des Jahrgangs für ihre Schule spielen und treten dann gegen andere Schulen an. Wer immer weiter kommt, kann sogar auf die „Landesebene“ (also z.B. gegen Schulen aus Cotonou) antreten. Jedenfalls war es immer ganz unterhaltsam zwischen den ganzen Schülern/Lehrern zu stehen und zu zuschauen.
An einem Tag durften wir zusammen mit unserer Gastmama Pauline  nach „Kohinga“ (Ortsteil von Taiacou, circa 40 min zu Fuß entfernt) laufen, wo sie geholfen hat „Tchouk“ (Hirsegetränk) herzustellen. In Kohinga gibt es auch einen großen Barage (Art See), der das ganze Jahr Wasser hat und unterwegs erfuhren wir, dass vor ca. 3 Jahren viele aus Taiacou die Wegstrecke zurücklegen mussten, um an Wasser zu kommen. Auch dieses Jahr gibt es schon etwas Wasserknappheit (deswegen wird in Tanguieta das Wasser ab und  zu abgestellt). Beispielsweise ein Mädchen aus Jules Atelier steht morgens um 5 Uhr auf und macht sich auf Wassersuche. Manchmal hat sie bis 9 Uhr noch keines gefunden und muss sich dann im Atelier waschen. Es gibt nur noch ein paar Wasserpumpen (die ans Grundwasser gehen) und dahin müssen dann alle Leute um Wasser zu bekommen. Zum Glück hat die Pumpe am Waisenhaus noch Wasser. Allerdings war an manchen Tagen der Wasserverkäufer, der auch den Schlüssel für die Pumpe besitzt, den ganzen Tag weg, sodass alle darauf warten mussten, bis er abends wieder kommt oder eben von weiter weg Wasser holen. Der Preis pro Bidon (25l) liegt nun auch nicht mehr bei 15F sondern bei 25F. Allerdings machen eher weniger Leute Wassereinsparungen, nur eben, wenn sie dazu gezwungen sind…
Jedenfalls durften wir in Kohinga noch die Akaschu-Plantage (Cashewkern-Plantage) von unserem „Vieux“ (Vater von Ignace) besichtigen und haben gleich eine riesige Tüte voller Kerne mitbekommen (+Früchte, sehr lecker!). Allerdings muss man diese erst überm Feuer grillen bevor man die Kerne essen kann. Dabei muss man gut aufpassen. Da eine giftige Flüssigkeit noch enthalten ist (wer es nicht gut zubereitet, hat Pech …)
Da es den Tag über ziemlich warm war, wurden wir von einem recht langen Regenschauer überrascht (was zu dieser Jahreszeit eher ungewöhnlich ist). Danach war es aber wieder angenehmer (bis jetzt sogar) und wieder ziemlich windig.
Jetzt fängt nun auch langsam die Mangozeit, auf die wir uns schon gefreut haben, an, allerdings sind sie noch teuer…
Leider haben wir unseren kleinen Hund „Kirikou“ verloren. Eines Tages kam er einfach nicht mehr. Alle meinen, dass er wahrscheinlich „gestohlen“ wurde (meistens dann zum Essen!).
Nun hat sich unsere Gastfamilie eine kleine Katze (zum Mäuse fangen) angeschafft, die wir nun etwas mit Milch versorgen (und die nun ab und zu bei uns schläft).
Eines Abends durften wir wieder Bekanntschaft mit einer „Skorpionspinne“ in unserem Haus machen. Diese wunderschöne, große (mit Beinen ca. 10cm), beige, haarige Spinne kam einfach in unser Haus gerannt. Pauline hat sie uns dann erschlagen (anscheinend können diese Spinnen beißen, dass es so weh tut, dass „Nicolas die 5km vor Schmerzen einfach heim gerannt ist“, und Skorpione herum tragen). Allerdings gewöhnt man sich langsam an solche unangenehmen „Tierbesuche“.
Einen schönen Besuch haben wir diesen Monat auch organisiert. Zusammen mit unserer Mentorin haben wir Ignace hergebracht. So konnte die ganze Familie seit langem Mal wieder für eine kurze Zeit zusammen sein. Seit seiner Krankheit ist das keine Selbstverständlichkeit mehr!
Ende des Monats fand auch noch unser Zwischenseminar (zu dem 2  unserer Organisation angereist kamen) statt. Am Samstag davor durften wir aber noch mit zur Maniokernte. Dazu läuft man erst nach Kohinga, um von dort aus auf den Berg zu wandern. Teilweise ist das eine ganz schöne „Kraxelei“. Das hält aber nicht einmal ältere Menschen (auch solche, die am Stock gehen) davon ab, auf den Berg zu ihren Feldern zu gehen oder Holz zu suchen. Vor allem die Frauen steigen dann voll beladen (riesige Äste und Stämme auf dem Kopf) den Berg hinunter. Wie sie das ohne sich festzuhalten immer hinbekommen, ist schon eine Kunst für sich.
Auf dem Feld waren unsere Waisenhauskinder schon dabei, die Manioks „auszugraben“ (Manioks sind sozusagen die Wurzeln an einem „Stecken“, der oben austreibt). Nach und nach kamen immer mehr Frauen dazu, um die Manioks gleich zu schälen und in der Sonne zu trocknen. Wir haben auch dabei geholfen. Danach soll daraus „Gari“ werden (so etwas wie Maniokgries). Die älteren Jungs und die Männer sind mit den Hunden solange auf die Jagd (mit Knüppel und „coupe-coupe). Die Maniokernte war auch eine schöne Erfahrung für uns (weil auch nicht jedes Jahr auf dem Feld geerntet wird).
Nach dem Wochenende sind wir also zu unserem Seminar (wie letztes Jahr) nach Kota (hinter Natitingou in den Bergen). Dort kamen alle volontaires die nach Benin und auch Burkina Faso „ausgesendet“ wurden, zusammen. So haben wir 5 schöne Tage mit sich austauschen, Ideen austauschen und im Wasserfall schwimmen, verbracht. Danach haben sich unsere „Patrons“ noch unsere Einsatzstellen angeschaut und im Waisenhaus wurde ein ernstes Treffen einberufen, da es um die Zukunft des Waisenhauses ging (ohne richtigen Zuständigen, können keine neuen Volontaires geschickt werden). Wir hoffen also darauf, dass man Jemanden findet, der immer im Waisenhaus ist und sich zuständig dafür fühlt (allerdings ist das nicht so einfach).
So ging auch schon der Februar wieder viel zu schnell vorbei und mir bleiben nur noch vier Monate hier in Benin.

Ich hoffe euch geht es gut und ihr musstet nicht zu arg frieren… J

Viele liebe Grüße aus Taiacou,

Eure Laura

Monatsbrief Februar



Monatsbrief Februar

An alle Interessierte!

Ein halbes Jahr ist jetzt schon wieder vorbei und ich kann es gar nicht glauben, dass ich in vier Monaten schon heimgehe.
Diesen Monat habe ich ja meinen Geburtstag gefeiert (auch wenn man hier eigentlich  seinen Geburtstag eher nicht feiert bzw. oft nicht kennt). Dazu haben wir uns ein paar „Kindergeburtstagsspiele“ überlegt und da die Grundschüler Mittwochmittags sowieso frei haben, konnten wir schön „Topfschlagen“, „Stoptanz“, u.ä. spielen. Da ich ja mein „Radio“ dabei habe, gab es nebenbei immer schön Musik und auch die Köchin hat dazu getanzt. Abends haben wir uns am Stockbrotteig versucht, der leider etwas zu flüssig wurde und wir dann eben „Boroboros“ (so wie „Fasnachtsküchle“) daraus gemacht haben (einige Kids haben es trotzdem mit dem flüssigen Teig versucht). So war dann auch schon meine zweite „Geburtstagsfeier“ in Benin vorbei.
Anfang des Monats haben wir endlich Jules Geburtstagsgutschein eingelöst und sind mit ihr Natitingou gefahren, um sie auf ein nachgebautes „Tata Somba“ (ist eigentlich wie eine Art Burg) mit schönen Blick über Natitingou auszuführen. Gleichzeitig war zufällig gerade großer Markt. Die Rückfahrt im wieder voll gestopften Auto (4 vorne, dabei ein Mann mit Perlhuhn, die mit auf dem Fahrersitz saßen, wenn also der Fahrer schalten wollte, musste er erst ums Huhn herum greifen, 4 und 2 Kinder in der Mitte und 3 hinten im Kofferraum) war ganz lustig…
Hier bei uns in Taiacou lief alles weiter wie bisher. Unser „Lernplan“ wird leider (auch von uns) nicht immer so eingehalten. Da auch das erste Schulhalbjahr nun zu Ende ging und alle ihre Noten gesagt bekamen (zumindest im collège), hatten viele auch nicht mehr so die Lust zum Lernen. Außerdem ging es ja auch auf die Ferien (eine Woche, am Ende des Monats) zu. In der Grundschule fanden „Qualifikations-Fußballspiele“ statt, wo uns unsere Grundschüler gerne dabei hatten (ihre Klasse ist leider raus geflogen). Bei den Spielen dürfen die Ausgewählten des Jahrgangs für ihre Schule spielen und treten dann gegen andere Schulen an. Wer immer weiter kommt, kann sogar auf die „Landesebene“ (also z.B. gegen Schulen aus Cotonou) antreten. Jedenfalls war es immer ganz unterhaltsam zwischen den ganzen Schülern/Lehrern zu stehen und zu zuschauen.
An einem Tag durften wir zusammen mit unserer Gastmama Pauline  nach „Kohinga“ (Ortsteil von Taiacou, circa 40 min zu Fuß entfernt) laufen, wo sie geholfen hat „Tchouk“ (Hirsegetränk) herzustellen. In Kohinga gibt es auch einen großen Barage (Art See), der das ganze Jahr Wasser hat und unterwegs erfuhren wir, dass vor ca. 3 Jahren viele aus Taiacou die Wegstrecke zurücklegen mussten, um an Wasser zu kommen. Auch dieses Jahr gibt es schon etwas Wasserknappheit (deswegen wird in Tanguieta das Wasser ab und  zu abgestellt). Beispielsweise ein Mädchen aus Jules Atelier steht morgens um 5 Uhr auf und macht sich auf Wassersuche. Manchmal hat sie bis 9 Uhr noch keines gefunden und muss sich dann im Atelier waschen. Es gibt nur noch ein paar Wasserpumpen (die ans Grundwasser gehen) und dahin müssen dann alle Leute um Wasser zu bekommen. Zum Glück hat die Pumpe am Waisenhaus noch Wasser. Allerdings war an manchen Tagen der Wasserverkäufer, der auch den Schlüssel für die Pumpe besitzt, den ganzen Tag weg, sodass alle darauf warten mussten, bis er abends wieder kommt oder eben von weiter weg Wasser holen. Der Preis pro Bidon (25l) liegt nun auch nicht mehr bei 15F sondern bei 25F. Allerdings machen eher weniger Leute Wassereinsparungen, nur eben, wenn sie dazu gezwungen sind…
Jedenfalls durften wir in Kohinga noch die Akaschu-Plantage (Cashewkern-Plantage) von unserem „Vieux“ (Vater von Ignace) besichtigen und haben gleich eine riesige Tüte voller Kerne mitbekommen (+Früchte, sehr lecker!). Allerdings muss man diese erst überm Feuer grillen bevor man die Kerne essen kann. Dabei muss man gut aufpassen. Da eine giftige Flüssigkeit noch enthalten ist (wer es nicht gut zubereitet, hat Pech …)
Da es den Tag über ziemlich warm war, wurden wir von einem recht langen Regenschauer überrascht (was zu dieser Jahreszeit eher ungewöhnlich ist). Danach war es aber wieder angenehmer (bis jetzt sogar) und wieder ziemlich windig.
Jetzt fängt nun auch langsam die Mangozeit, auf die wir uns schon gefreut haben, an, allerdings sind sie noch teuer…
Leider haben wir unseren kleinen Hund „Kirikou“ verloren. Eines Tages kam er einfach nicht mehr. Alle meinen, dass er wahrscheinlich „gestohlen“ wurde (meistens dann zum Essen!).
Nun hat sich unsere Gastfamilie eine kleine Katze (zum Mäuse fangen) angeschafft, die wir nun etwas mit Milch versorgen (und die nun ab und zu bei uns schläft).
Eines Abends durften wir wieder Bekanntschaft mit einer „Skorpionspinne“ in unserem Haus machen. Diese wunderschöne, große (mit Beinen ca. 10cm), beige, haarige Spinne kam einfach in unser Haus gerannt. Pauline hat sie uns dann erschlagen (anscheinend können diese Spinnen beißen, dass es so weh tut, dass „Nicolas die 5km vor Schmerzen einfach heim gerannt ist“, und Skorpione herum tragen). Allerdings gewöhnt man sich langsam an solche unangenehmen „Tierbesuche“.
Einen schönen Besuch haben wir diesen Monat auch organisiert. Zusammen mit unserer Mentorin haben wir Ignace hergebracht. So konnte die ganze Familie seit langem Mal wieder für eine kurze Zeit zusammen sein. Seit seiner Krankheit ist das keine Selbstverständlichkeit mehr!
Ende des Monats fand auch noch unser Zwischenseminar (zu dem 2  unserer Organisation angereist kamen) statt. Am Samstag davor durften wir aber noch mit zur Maniokernte. Dazu läuft man erst nach Kohinga, um von dort aus auf den Berg zu wandern. Teilweise ist das eine ganz schöne „Kraxelei“. Das hält aber nicht einmal ältere Menschen (auch solche, die am Stock gehen) davon ab, auf den Berg zu ihren Feldern zu gehen oder Holz zu suchen. Vor allem die Frauen steigen dann voll beladen (riesige Äste und Stämme auf dem Kopf) den Berg hinunter. Wie sie das ohne sich festzuhalten immer hinbekommen, ist schon eine Kunst für sich.
Auf dem Feld waren unsere Waisenhauskinder schon dabei, die Manioks „auszugraben“ (Manioks sind sozusagen die Wurzeln an einem „Stecken“, der oben austreibt). Nach und nach kamen immer mehr Frauen dazu, um die Manioks gleich zu schälen und in der Sonne zu trocknen. Wir haben auch dabei geholfen. Danach soll daraus „Gari“ werden (so etwas wie Maniokgries). Die älteren Jungs und die Männer sind mit den Hunden solange auf die Jagd (mit Knüppel und „coupe-coupe). Die Maniokernte war auch eine schöne Erfahrung für uns (weil auch nicht jedes Jahr auf dem Feld geerntet wird).
Nach dem Wochenende sind wir also zu unserem Seminar (wie letztes Jahr) nach Kota (hinter Natitingou in den Bergen). Dort kamen alle volontaires die nach Benin und auch Burkina Faso „ausgesendet“ wurden, zusammen. So haben wir 5 schöne Tage mit sich austauschen, Ideen austauschen und im Wasserfall schwimmen, verbracht. Danach haben sich unsere „Patrons“ noch unsere Einsatzstellen angeschaut und im Waisenhaus wurde ein ernstes Treffen einberufen, da es um die Zukunft des Waisenhauses ging (ohne richtigen Zuständigen, können keine neuen Volontaires geschickt werden). Wir hoffen also darauf, dass man Jemanden findet, der immer im Waisenhaus ist und sich zuständig dafür fühlt (allerdings ist das nicht so einfach).
So ging auch schon der Februar wieder viel zu schnell vorbei und mir bleiben nur noch vier Monate hier in Benin.

Ich hoffe euch geht es gut und ihr musstet nicht zu arg frieren… J

Viele liebe Grüße aus Taiacou,

Eure Laura

Monatsbrief Februar



Monatsbrief Februar

An alle Interessierte!

Ein halbes Jahr ist jetzt schon wieder vorbei und ich kann es gar nicht glauben, dass ich in vier Monaten schon heimgehe.
Diesen Monat habe ich ja meinen Geburtstag gefeiert (auch wenn man hier eigentlich  seinen Geburtstag eher nicht feiert bzw. oft nicht kennt). Dazu haben wir uns ein paar „Kindergeburtstagsspiele“ überlegt und da die Grundschüler Mittwochmittags sowieso frei haben, konnten wir schön „Topfschlagen“, „Stoptanz“, u.ä. spielen. Da ich ja mein „Radio“ dabei habe, gab es nebenbei immer schön Musik und auch die Köchin hat dazu getanzt. Abends haben wir uns am Stockbrotteig versucht, der leider etwas zu flüssig wurde und wir dann eben „Boroboros“ (so wie „Fasnachtsküchle“) daraus gemacht haben (einige Kids haben es trotzdem mit dem flüssigen Teig versucht). So war dann auch schon meine zweite „Geburtstagsfeier“ in Benin vorbei.
Anfang des Monats haben wir endlich Jules Geburtstagsgutschein eingelöst und sind mit ihr Natitingou gefahren, um sie auf ein nachgebautes „Tata Somba“ (ist eigentlich wie eine Art Burg) mit schönen Blick über Natitingou auszuführen. Gleichzeitig war zufällig gerade großer Markt. Die Rückfahrt im wieder voll gestopften Auto (4 vorne, dabei ein Mann mit Perlhuhn, die mit auf dem Fahrersitz saßen, wenn also der Fahrer schalten wollte, musste er erst ums Huhn herum greifen, 4 und 2 Kinder in der Mitte und 3 hinten im Kofferraum) war ganz lustig…
Hier bei uns in Taiacou lief alles weiter wie bisher. Unser „Lernplan“ wird leider (auch von uns) nicht immer so eingehalten. Da auch das erste Schulhalbjahr nun zu Ende ging und alle ihre Noten gesagt bekamen (zumindest im collège), hatten viele auch nicht mehr so die Lust zum Lernen. Außerdem ging es ja auch auf die Ferien (eine Woche, am Ende des Monats) zu. In der Grundschule fanden „Qualifikations-Fußballspiele“ statt, wo uns unsere Grundschüler gerne dabei hatten (ihre Klasse ist leider raus geflogen). Bei den Spielen dürfen die Ausgewählten des Jahrgangs für ihre Schule spielen und treten dann gegen andere Schulen an. Wer immer weiter kommt, kann sogar auf die „Landesebene“ (also z.B. gegen Schulen aus Cotonou) antreten. Jedenfalls war es immer ganz unterhaltsam zwischen den ganzen Schülern/Lehrern zu stehen und zu zuschauen.
An einem Tag durften wir zusammen mit unserer Gastmama Pauline  nach „Kohinga“ (Ortsteil von Taiacou, circa 40 min zu Fuß entfernt) laufen, wo sie geholfen hat „Tchouk“ (Hirsegetränk) herzustellen. In Kohinga gibt es auch einen großen Barage (Art See), der das ganze Jahr Wasser hat und unterwegs erfuhren wir, dass vor ca. 3 Jahren viele aus Taiacou die Wegstrecke zurücklegen mussten, um an Wasser zu kommen. Auch dieses Jahr gibt es schon etwas Wasserknappheit (deswegen wird in Tanguieta das Wasser ab und  zu abgestellt). Beispielsweise ein Mädchen aus Jules Atelier steht morgens um 5 Uhr auf und macht sich auf Wassersuche. Manchmal hat sie bis 9 Uhr noch keines gefunden und muss sich dann im Atelier waschen. Es gibt nur noch ein paar Wasserpumpen (die ans Grundwasser gehen) und dahin müssen dann alle Leute um Wasser zu bekommen. Zum Glück hat die Pumpe am Waisenhaus noch Wasser. Allerdings war an manchen Tagen der Wasserverkäufer, der auch den Schlüssel für die Pumpe besitzt, den ganzen Tag weg, sodass alle darauf warten mussten, bis er abends wieder kommt oder eben von weiter weg Wasser holen. Der Preis pro Bidon (25l) liegt nun auch nicht mehr bei 15F sondern bei 25F. Allerdings machen eher weniger Leute Wassereinsparungen, nur eben, wenn sie dazu gezwungen sind…
Jedenfalls durften wir in Kohinga noch die Akaschu-Plantage (Cashewkern-Plantage) von unserem „Vieux“ (Vater von Ignace) besichtigen und haben gleich eine riesige Tüte voller Kerne mitbekommen (+Früchte, sehr lecker!). Allerdings muss man diese erst überm Feuer grillen bevor man die Kerne essen kann. Dabei muss man gut aufpassen. Da eine giftige Flüssigkeit noch enthalten ist (wer es nicht gut zubereitet, hat Pech …)
Da es den Tag über ziemlich warm war, wurden wir von einem recht langen Regenschauer überrascht (was zu dieser Jahreszeit eher ungewöhnlich ist). Danach war es aber wieder angenehmer (bis jetzt sogar) und wieder ziemlich windig.
Jetzt fängt nun auch langsam die Mangozeit, auf die wir uns schon gefreut haben, an, allerdings sind sie noch teuer…
Leider haben wir unseren kleinen Hund „Kirikou“ verloren. Eines Tages kam er einfach nicht mehr. Alle meinen, dass er wahrscheinlich „gestohlen“ wurde (meistens dann zum Essen!).
Nun hat sich unsere Gastfamilie eine kleine Katze (zum Mäuse fangen) angeschafft, die wir nun etwas mit Milch versorgen (und die nun ab und zu bei uns schläft).
Eines Abends durften wir wieder Bekanntschaft mit einer „Skorpionspinne“ in unserem Haus machen. Diese wunderschöne, große (mit Beinen ca. 10cm), beige, haarige Spinne kam einfach in unser Haus gerannt. Pauline hat sie uns dann erschlagen (anscheinend können diese Spinnen beißen, dass es so weh tut, dass „Nicolas die 5km vor Schmerzen einfach heim gerannt ist“, und Skorpione herum tragen). Allerdings gewöhnt man sich langsam an solche unangenehmen „Tierbesuche“.
Einen schönen Besuch haben wir diesen Monat auch organisiert. Zusammen mit unserer Mentorin haben wir Ignace hergebracht. So konnte die ganze Familie seit langem Mal wieder für eine kurze Zeit zusammen sein. Seit seiner Krankheit ist das keine Selbstverständlichkeit mehr!
Ende des Monats fand auch noch unser Zwischenseminar (zu dem 2  unserer Organisation angereist kamen) statt. Am Samstag davor durften wir aber noch mit zur Maniokernte. Dazu läuft man erst nach Kohinga, um von dort aus auf den Berg zu wandern. Teilweise ist das eine ganz schöne „Kraxelei“. Das hält aber nicht einmal ältere Menschen (auch solche, die am Stock gehen) davon ab, auf den Berg zu ihren Feldern zu gehen oder Holz zu suchen. Vor allem die Frauen steigen dann voll beladen (riesige Äste und Stämme auf dem Kopf) den Berg hinunter. Wie sie das ohne sich festzuhalten immer hinbekommen, ist schon eine Kunst für sich.
Auf dem Feld waren unsere Waisenhauskinder schon dabei, die Manioks „auszugraben“ (Manioks sind sozusagen die Wurzeln an einem „Stecken“, der oben austreibt). Nach und nach kamen immer mehr Frauen dazu, um die Manioks gleich zu schälen und in der Sonne zu trocknen. Wir haben auch dabei geholfen. Danach soll daraus „Gari“ werden (so etwas wie Maniokgries). Die älteren Jungs und die Männer sind mit den Hunden solange auf die Jagd (mit Knüppel und „coupe-coupe). Die Maniokernte war auch eine schöne Erfahrung für uns (weil auch nicht jedes Jahr auf dem Feld geerntet wird).
Nach dem Wochenende sind wir also zu unserem Seminar (wie letztes Jahr) nach Kota (hinter Natitingou in den Bergen). Dort kamen alle volontaires die nach Benin und auch Burkina Faso „ausgesendet“ wurden, zusammen. So haben wir 5 schöne Tage mit sich austauschen, Ideen austauschen und im Wasserfall schwimmen, verbracht. Danach haben sich unsere „Patrons“ noch unsere Einsatzstellen angeschaut und im Waisenhaus wurde ein ernstes Treffen einberufen, da es um die Zukunft des Waisenhauses ging (ohne richtigen Zuständigen, können keine neuen Volontaires geschickt werden). Wir hoffen also darauf, dass man Jemanden findet, der immer im Waisenhaus ist und sich zuständig dafür fühlt (allerdings ist das nicht so einfach).
So ging auch schon der Februar wieder viel zu schnell vorbei und mir bleiben nur noch vier Monate hier in Benin.

Ich hoffe euch geht es gut und ihr musstet nicht zu arg frieren… J

Viele liebe Grüße aus Taiacou,

Eure Laura